Die Macht ist zurück – oder zumindest ein Teil von ihr: Mit dem Remaster von Star Wars Episode I: Jedi Power Battles bringt Disney & Lucasfilm Games ein echtes Kultspiel aus der PS1/PS2-Ära zurück. Ursprünglich 2000 veröffentlicht, kombinierte das Game filmnahe Lichtschwert-Action mit Koop-Brawler-Gameplay – heute gilt es als Geheimtipp unter Star-Wars-Games. Doch kann ein Remaster im Jahr 2025 wirklich überzeugen, oder hätte man dieses Jedi-Abenteuer lieber in der Erinnerung belassen sollen?
Was das Game ist: Klassisches Action-Adventure mit Ko-Op-Wurzeln
Jedi Power Battles – Remastered ist eine Neuauflage des gleichnamigen PS1-Kultspiels aus der Zeit rund um Episode I – Die dunkle Bedrohung. Das Spiel folgt lose der Filmhandlung und lässt dich mit einem von fünf Jedi-Rittern durch actiongeladene Level kämpfen – von Naboo über Coruscant bis hin zu Darth Maul. Die große Stärke des Originals: Koop-Kampf mit Freunden gegen Droiden, Söldner und Sith, kombiniert mit Plattforming-Abschnitten und Lichtschwert-Action. Die Remastered-Version bleibt diesem Kern treu, bringt aber HD-Grafik, neue Steuerung, überarbeitete Kameraführung und moderne Speichersysteme ins Spiel.
Was es zu spielen gibt: Alte Schule mit neuem Glanz – aber auch alten Fehlern
Der Spielinhalt ist fast 1:1 übernommen – mit leichten Ergänzungen:
- 5 Haupt-Jedi-Charaktere: Obi-Wan Kenobi, Qui-Gon Jinn, Mace Windu, Plo Koon, Adi Gallia – jeweils mit eigenen Fähigkeiten und Lichtschwertfarben
- 12 Level, angelehnt an Szenen aus Episode I (z. B. Gungan-Sumpf, Theed-Palast, Raumhafen Mos Espa)
- Lokaler Koop-Modus für 2 Spieler (endlich mit Online-Option)
- Bonus-Charaktere (z. B. Ki-Adi-Mundi und Darth Maul) nach Storyabschluss freischaltbar
- Zeit-Modus und Herausforderungs-Level als Extras
Die Remastered-Version bietet optionale neue HUDs, Checkpoints, einen leicht anpassbaren Schwierigkeitsgrad und automatische Speicherpunkte. Leider wurde die ursprüngliche KI kaum modernisiert, was bei Gegnerverhalten und Plattforming häufig auffällt.
Wie das Gameplay ist: Klassisch, charmant – und manchmal frustrierend
Das Gameplay orientiert sich am alten Beat’em-Up-Stil:
- Schnelle, direkte Lichtschwert-Kombos
- Machtfähigkeiten (z. B. Force Push, Heilen, Force Jump)
- Gegnerhorden, Plattform-Passagen, Bosskämpfe
- Kombination aus Kampf & Sprungpassagen
Die Steuerung wurde angepasst – sie ist reaktionsfreudiger als früher, aber immer noch spürbar „oldschool“. Manchmal wirkt sie träge, gerade in Plattform-Abschnitten, wo die Kamera Probleme bereitet. Die Lichtschwert-Action fühlt sich solide an, doch durch fehlende Trefferreaktionen und die simplen Gegner-KI fehlt es an Wucht und Tiefe.
Was dagegen Spaß macht: Im Koop-Modus kann man Jedi-Fähigkeiten clever kombinieren und Bosskämpfe deutlich taktischer angehen.
Aber:
- Manuelles Springen bleibt hakelig, besonders bei vertikalen Leveln
- Kollisionsabfragen sind teils unpräzise
- Gegner haben oft dieselben Angriffszyklen – das macht’s repetitiv
Wie die Grafik ist: Nostalgie trifft HD – mit Licht- und Schattenseiten
Visuell ist Jedi Power Battles – Remastered gelungen, ohne übertrieben zu modernisieren. Die Grafik bleibt stilistisch nahe am Original, aber mit höherer Auflösung, neuen Licht- und Partikeleffekten und verbesserten Texturen.
Positiv:
- Überarbeitete Charaktermodelle und Animationen
- Neue Umgebungsdetails wie Lichteffekte, Regen, Laserspuren
- Stabiler 60 FPS-Modus auf PS5/Xbox Series X
- Original-Soundtrack von John Williams in neuem Surround-Mix
Negativ:
- Viele Animationen wurden 1:1 übernommen – wirken heute hölzern
- Die Gesichtsanimationen und Mimik sind veraltet
- Einige Level wirken leer – trotz verbesserter Texturen
- Keine deutsche Sprachausgabe (nur Untertitel + englische Originalsprecher)
Das Spiel hat Charme – gerade durch seinen 2000er-Vibe. Aber es bleibt visuell klar hinter modernen Remakes wie Resident Evil 4 oder Dead Space zurück.
Große Kritik nach dem Release: Fanservice, aber mit angezogener Handbremse
Die Reaktionen auf das Remaster sind gemischt. Während Nostalgiker die Rückkehr feiern, häufen sich Beschwerden über folgende Punkte:
1. Keine neue Story oder zusätzliche Inhalte
Viele hatten auf Bonuslevel, neue Jedi oder alternative Story-Kapitel gehofft. Doch: Es bleibt beim Alten. Das Remaster fühlt sich eher wie ein technisch aufpolierter Port an – ohne Mut zur Erweiterung.
2. Technische Probleme auf der Switch
Auf der Nintendo Switch kommt es laut Community zu Framerate-Einbrüchen, langen Ladezeiten und Soundaussetzern. Die portable Version wirkt wie ein nachträglicher Kompromiss.
3. Kamera & Steuerung frustrieren weiterhin
Die fixe Kamera bleibt ein Ärgernis – besonders in Sprungpassagen. Auch die Kollisionsabfrage führt in engen Leveln zu Frustmomenten.
4. Remaster mit minimalem Aufwand
Viele Spieler hätten sich gewünscht, dass Jedi Power Battles wie ein echtes Remake behandelt wird – mit moderner Grafik, neuen Mechaniken oder einer erweiterten Geschichte. Das Remaster bleibt optisch nett, aber inhaltlich konservativ.
Fazit: Die Macht ist da – aber leider im Ruhemodus
Star Wars Episode I: Jedi Power Battles – Remastered ist ein charmanter Rückblick auf eine Ära, in der Star-Wars-Spiele noch Arcade-Flair hatten. Wer das Original kennt und liebt, bekommt hier ein solides HD-Upgrade mit nostalgischem Wert. Doch als modernes Spiel ist es nur bedingt überzeugend.
Die fehlenden Neuerungen, technische Altlasten und der Verzicht auf inhaltliche Erweiterungen machen das Remaster zu einem Produkt, das sich zu sehr auf seinen Ruf verlässt. Die Macht ist da – aber sie schläft.
Wertung: 6,9 / 10
Pro:
✔ Nostalgie pur – mit kultigem Jedi-Gameplay
✔ Überarbeitete Grafik & neue Speicheroptionen
✔ Couch- & Online-Koop funktionieren
✔ Originalmusik & Soundeffekte in starker Audioqualität
Contra:
✖ Keine neuen Inhalte – Remaster statt Remake
✖ Veraltete Mechaniken, Kamera & Sprungsystem
✖ Technische Probleme auf der Switch
✖ Repetitives Gegnerdesign, simple KI
Ich empfehle es für für:
- Star-Wars-Fans, die das Original lieben
- Retro-Freunde mit Geduld für Oldschool-Gameplay
⚠️ Weniger geeignet für Neueinsteiger oder Action-Veteranen
Plattformen: PS5, Xbox Series X|S, PC, Switch
Release: 23. Januar 2025