Wir hatten bereits zwei Mal diesbezüglich etwas hier gesagt! Nun kommt unser ausführliches Urteil über das Game und weil wir es auf der Gamescom 2024 bereits testen durften. Nach fast zwei Jahrzehnten kehrt die legendäre „Budokai Tenkaichi“-Reihe endlich zurück: Dragon Ball: Sparking! ZERO will das Erbe seiner kultigen Vorgänger antreten – mit moderner Unreal Engine 5-Technik, über 160 spielbaren Charakteren und explosiven 3D-Kämpfen im Anime-Stil. Für viele Fans war es DER Hype-Release 2025. Doch hat das Spiel geliefert? Oder wurde aus der Supernova ein Kamehameha ins Leere?
Was das Game ist: Das „Budokai Tenkaichi 4“, auf das wir gewartet haben
Sparking! ZERO ist der spirituelle Nachfolger von Dragon Ball Z: Budokai Tenkaichi 3 – und damit die direkte Fortsetzung einer der beliebtesten Kampfspielserien im Anime-Universum. Das Spiel versteht sich als 3D-Arena-Fighter mit starkem Fokus auf Charaktervielfalt, spektakulären Attacken, großflächigen Arenen und dem unverkennbaren Flair der Dragon Ball-Anime. Im Gegensatz zu klassischen Prüglern wie Street Fighter oder Tekken setzt Sparking! ZERO auf vollständig frei begehbare Kampfarenen, Flugduelle, Verfolgungsaktionen und Zerstörungsphysik. Das Spiel orientiert sich am Anime-Look – mit überzeichneten Spezialeffekten, schnellen Kameraschnitten und gigantischen Superattacken wie dem Final Flash oder Kamehameha, die ganze Berge wegsprengen.
Was es zu spielen gibt: Viel Charakter, wenig Inhalt
Auf den ersten Blick beeindruckt Sparking! ZERO mit schierer Masse:
- Über 160 spielbare Charakterformen aus Dragon Ball Z, Super, GT und den Filmen
- Einzelkampf-Modus (versus CPU oder lokal)
- Online-Kampf mit Rangsystem
- Kampagnen-Modus „Episode Battle“ mit Story-Abschnitten
- „Custom Battle“-Editor für eigene Szenarien
Allerdings täuscht der Umfang: Viele Charaktere sind lediglich Varianten mit anderer Frisur oder Aura – z. B. Goku in 12 verschiedenen Formen. Es fehlen überraschend viele Fan-Favoriten (z. B. Super Baby Vegeta, Zamasu fusioniert, viele GT-Versionen). Auch der Story-Modus enttäuscht viele: Statt einer vollständigen Dragon Ball-Saga gibt es nur ausgewählte Kämpfe mit Anime-Ausschnitten – keine zusammenhängende Erzählung, keine Erkundung, keine Zwischensequenzen im Stil von Xenoverse oder Kakarot. Lokaler Koop-Modus? Fehlanzeige. Selbst bei 2-gegen-2-Kämpfen gibt es keine Splitscreen-Option – ein schwerer Schlag für Fans, die mit Freunden auf der Couch spielen wollen.
Wie das Gameplay ist: Rasante Kämpfe mit echtem Wumms
Das Herzstück von Sparking! ZERO ist das Kampfgefühl – und das funktioniert:
Kämpfe sind schnell, intensiv und spektakulär
Fliegen, Teleportieren, Ausweichen, Power-Aufladen – alles fühlt sich flüssig und wuchtig an
Kombos und Spezialattacken lassen sich mit Timing und Übung zu mächtigen Angriffsketten verbinden
Die Zerstörbarkeit der Arenen macht jeden Schlag fühlbar – Gesteinsbrocken fliegen, ganze Berge stürzen ein
Das Spiel hat ein tiefes System, das Profis fordert, aber auch Anfängern schnelle Erfolgserlebnisse bietet. Jeder Charakter hat individuelle Movesets, Transformationen und Konter. Im Duell Goku vs. Broly fühlt man sich wirklich wie im Anime.
ABER: Die Balance ist ein großes Problem. Manche Charaktere (z. B. Ultra Instinct Goku oder Jiren) sind massiv überpowert. Andere – wie Raditz oder Mr. Satan – fast unspielbar. Besonders im Online-Modus sorgt das für Frust, da immer dieselben Meta-Kämpfer genutzt werden.
Auch das Treffer-Feedback ist teils schwammig. Attacken clippen manchmal durch den Gegner, Ki-Blasts verpuffen ohne Wirkung, und Hitboxen wirken nicht immer akkurat. Hier muss nachgebessert werden.
Wie die Grafik ist: Anime zum Anfassen
Visuell ist Sparking! ZERO ein echter Leckerbissen. Dank Unreal Engine 5 wirkt das Spiel wie ein lebendig gewordener Anime. Die Charaktere glänzen mit cel-shading Shadern, flüssigen Animationen und beeindruckenden Transformationseffekten.
Die Highlights:
- Energieeffekte wie Aura, Ki-Explosionen und Super-Attacken sind spektakulär inszeniert
- Arenen wie der Hyperbolische Raum, Planet Namek oder das Turniergelände wirken lebendig
- Echtzeit-Zerstörung: Ein Kamehameha reißt ein Loch in die Landschaft – das bleibt sichtbar
- Licht- und Schatteneffekte reagieren dynamisch auf die Bewegung im Kampf
Einziger Wermutstropfen: Manche Charaktermodelle sehen uneinheitlich aus, gerade bei Nebenfiguren. Auch die Framerate bricht bei Explosionen manchmal leicht ein, insbesondere auf der PS5 im Performance-Modus. Die Musik ist gelungen – mit neuen, orchestralen Arrangements bekannter Dragon Ball-Themen – aber es fehlt die ikonische Energie früherer Budokai-Soundtracks. Auch die Menüführung wirkt etwas steril und bietet wenig Anime-Flair.
Große Kritik nach dem Release: Hype trifft Realität
Obwohl der Hype vor Release gigantisch war, hagelte es kurz nach Launch massive Kritik aus der Community, vor allem wegen folgender Punkte:
1. Fehlender lokaler Koop-Modus
Kein Splitscreen, keine lokalen Teamkämpfe – für viele Fans der Budokai-Reihe ein Schlag ins Gesicht. Couch-Multiplayer war ein Herzstück der alten Spiele.
2. Magerer Story-Modus
Keine zusammenhängende Kampagne, keine Zwischensequenzen mit Storytiefe – nur isolierte Kämpfe. Gerade nach „Kakarot“ ein herber Rückschritt.
3. Überteuerte DLC-Politik
Schon beim Release wurden 3 Season-Pässe angekündigt – mit über 30 Charakteren, die im Basisgame fehlen. Viele Fans werfen Bandai Namco vor, Inhalte bewusst zurückzuhalten, um sie später kostenpflichtig zu verkaufen.
4. Online-Probleme
Zum Launch kam es zu Lags, Verbindungsabbrüchen und Matchmaking-Fehlern. Auch der Mangel an Anti-Cheat-Mechanismen wurde kritisiert.
Fazit: Super Potenzial mit Super Schwächen
Dragon Ball: Sparking! ZERO ist eine visuelle Wucht mit einem intensiven Kampfsystem, das den Geist der Budokai-Serie in die neue Generation transportiert. Für Solo-Fans mit Hang zu spektakulären Kämpfen ist es ein Traum – doch der Glanz trübt sich schnell, wenn man genauer hinsieht. Fehlende Inhalte, ein enttäuschender Story-Modus, der Verzicht auf lokalen Multiplayer und eine aggressive DLC-Politik sorgen zurecht für Frust. Das Spiel hat das Potenzial für Größe – doch im jetzigen Zustand fühlt es sich eher wie eine Super-Saiyajin-Stufe 1 an, nicht wie eine vollständige Transformation.
Wertung: 7,3 / 10
Pro:
✔ Beeindruckende Grafik & Effekte dank Unreal Engine 5
✔ Riesiger Roster mit vielen Fanlieblingen
✔ Dynamisches, intensives Kampfsystem
✔ Zerstörbare Arenen und Anime-Feeling pur
Contra:
✖ Kein lokaler Multiplayer – großer Rückschritt
✖ Kaum Story, keine echte Kampagne
✖ Unfaire Balance & Online-Meta
✖ DLC-Strategie wirkt ausbeuterisch
✖ Viele Inhalte wirken zurückgehalten
Empfohlen für:
- Hardcore-Dragon-Ball-Fans mit Fokus auf Einzelspieler-Action
- Kampffans, die sich in 3D-Arenen austoben wollen
⚠️ Nicht empfohlen für Koop-Spieler oder Story-Liebhaber
Plattformen: PS5, Xbox Series X|S, PC
Release: 2025