Kirby hat sich wieder einmal auf seinen Warp-Stern geschwungen und besucht den 3DS zusammen mit einem neuen Abenteuer im Gepäck.
Nach dem stilistisch ausgefallenen "Kirby und das magische Garn" und dem tollen Multiplayer-Adventure "Kirby's Adventure Wii" (beides Wii) heißt es nun für den kleinen Edelknödel back to the roots auf dem Handheld.
Aber dieses Mal hat er größeren Hunger mitgebracht denn je!
Ein Knödel erobert die Welt!
Nachdem König Dedede im Intro von einem bislang unbekannten Bösewicht gekidnappt wurde, macht sich Kirby auch schon direkt daran seinen Lieblingswidersacher aus dessen Händen zu befreien.
Das erste Level besteht eigentlich nur aus einem Tutorial und zeigt euch, wie man die rosa Knutschkugel richtig durch die Level manövriert.
Wie bereits in der Vergangenheit ist es ihm möglich durch Einsaugen bestimmter Gegner deren Fähigkeiten zu übernehmen. Zu altbekannten wie Schwert-, Beam- oder Boomerang-Kirby, gesellen sich nun u.a. Glocken- und Clown-Kirby.
Im gesamten Spiel befinden sich also etliche Verwandlungsmöglichkeiten, die euch dabei helfen Gegner zu besiegen und eine der insgesamt 100 Sonnensteine zu finden, die es diemal zu sammeln gilt. Ähnlich wie bei Mario's Sterne schalten auch diese erst Areale, z.B. zu Bossen frei, wenn man eine bestimmte Anzahl von ihnen gefunden hat.
In der Regel dürfte es aber kein Problem sein die entsprechende Anzahl innerhalb der Level zu finden, da die meisten durch ein paar kleine Rätsel oder besiegen kleinerer Mini-Bosse zu erhalten sind. Einige wiederum sind dann doch etwas kniffliger versteckt, oder sind nur zu erreichen, wenn man an bestimmten Stellen die richtige Fähigkeit einsetzt.
Sammelwut
Zudem gibt es in Kirby's neustem Abenteuer auch Glücksbringer zum sammeln.
Diese sind auch in den Gebieten zu finden und sind unterteilt in normale und seltene Glücksbringer. Seltene gibt es pro Level jeweils einen zu finden, wohingegen normale recht häufig zu erhalten sind, und am Ende eines Bereiches werden diese dann zufällig verteilt, je nachdem wie viele man vorher von diesen gefunden hat. Das heißt es kann durchaus passieren, dass ihr von den normalen Kleinoden der ein oder anderen mehrmals erhalten werdet.
Bis man alle 250 Stück gesammelt hat kann es also ein Weile dauern.
Es ist aber kein Zwang diese zu finden, sondern nur eine nette Spielerei, da die Anhänger aus Sprites der vergangenen Kirby-Spiele bestehen und einen tollen Retro-Flair verströmen.
Sollte man aber auf die 100% im Spiel aus sein, muss man aber alle besagten 250 Stück sein Eigen nennen können, da diese zu den Gesamtprozenten dazu gezählt werden.
Ein Traum von Leichtigkeit?
Der Schwierigkeitsgrad der Hauptstory ist verhältnismäßig leicht ausgefallen.
So dürften die ersten drei der insgesamt sechs Welten für jeden einfach zu bewältigen sein. Erst ab der vierten Welt zieht der Schwierigkeitsgrad leicht an und kommt etwas in Fahrt und endet zum Schluß mit einem finalen Bosskampf, der sich deutlich härter und kniffliger erweist, als es der Anfang des Spiels vermuten lässt.
Das gleiche gilt für Grafik und 3D-Effekt. Beides kommt am Anfang bunt, zuckersüß und trotzdem eher unscheinbar daher. Die Level wirken idyllisch mit ihren Bäumen, Blumen, Wolken und Regenbögen und 3Dtechnisch tut sich ebenfalls eher relativ wenig.
Dieses ändert sich aber ab der Hälfte des Spiels.
Plötzlich befindet man sich inmitten von lavaspeienden Vulkanen oder muss unter Wasser riesigen Aalen ausweichen. Auch der 3D-Effekt wird plötzlich sehr gut genutzt. Sei es wie bei besagten Aalen, die plötzlich nach vorne schnappen, fallenden Wänden, im kreisrotierende Stacheln oder Hände, die aus dem Hintergrund nach vorne schnellen und Kirby so aus dem Level schubsen (was übrigens lustig aussieht, wenn der kleine Knödel gegen das Display knallt und dort kurz haften bleibt).
Musikalisch wird auch gute Unterhaltung geboten. Bis auf den typischen Kirbysong, der thematisch öfters angepasst wird, gibt es aber keine großartigen Ohrwürmer, aber die akutische Begleitung passt trotzdem optimal zum gesamten Spiel und ist an keiner Stelle nervig oder störend.
Die Speisekarte bitte!
Insgesamt dürfte alles bis hier hin alteingessensen Kirby-Veteranen ziemlich vertraut vorkommen, aber es gibt auch eine andere neue Fähigkeit, die Kirby auf dem 3DS spendiert wurde.
Der rosa Recke ist ja bekannt für seinen großen Appetit. Diesmal aber ist dieser größer als je zu vor. Nach dem Verzehr einer Supernova-Frucht macht Kirby vor nichts mehr halt und saugt alles auf was nicht niet- und nagelfest ist. Sei es ganze Gegnerhorden, Züge, Mini-Bosse oder sogar richtige Bosse samt Energiebalken. So gefrässig wie diesmal hat man den kleinen Puschel noch nie erlebt.
Nachschlag!
Da das Spiel wie gesagt grundsätzlich einen leichten Schwierigkeitsgrad besitzt, werden die meisten die Hauptstory in relativ kurzer Zeit bewältigt haben. Wer aber jetzt denkt dass es das schon war, der irrt sich gewaltig.
Nach dem 1. Durchspielen werden einige zusätzliche Inhalte freigeschaltet, z.B. eine Arena mit einem Boss-Rush-Mode (der ebenfalls etwas neues freischaltet nach Beendigung), oder die Möglichkeit die Welten noch einmal im Time-Attack-Mode als König Dedede zu absolvieren, um u.a. das "wahre" Ende zu Gesicht zu bekommen.
Apropos König Dedede... direkt von Beginn an ist es möglich ein eigenständiges Rhythmus-Spiel mit seiner Majestät zu bewältigen. Es handelt sich zwar "nur" um ein kleines Minispiel mit insgesamt vier Bereichen, aber ist trotzdem als kleine Dreingabe sehr spaßig.
Zudem ist es möglich mit allen Kirby-Varianten eine Art Turnier im Stil eines "Smash Bros." zu bestreiten, um in jeder einzelen Fähigkeit es zur Kampfperfektion zu bringen, was in Form von Abzeichen honoriert wird.
Dieser Modus ist auch im Multiplayer spielbar und ist fast schon ein eigenständiges Spiel für sich selbst.
Schade ist nur, dass derjenige, der kein Modul besitzt nur zwischen Schwert- und Boomerang Kirby wählen kann.
Fazit:
Zum Schluß kann ich nur sagen, dass Kirby drin ist, wo auch Kirby drauf steht.
Die Macher haben ihr Handwerk verstanden und ein Spiel erschaffen, dass sowohl für Anfänger, als auch für Fortgeschrittene unterhaltsam ist.
Es macht wirklich Freude durch das kunterbunte Dreamland zu knödeln und man merkt an vielen Stellen die Liebe zum Detail, die mit in dieses Modul gesteckt wurde.
Im Endeffekt kann ich nur jedem Jump'n'Run-Fan ans Herz legen mal einen kurzen Blick ins neue Abenteuer des symphatischen Sternenkriegers zu werfen.
Es wird sich lohnen!
Wertung: